Vereinsgeschichte

1957
Am 09. Mai 1957 trafen sich 30 Männer auf Einladung von Hans Lund zur Gründungsversammlung in Albertsen’s Gasthof, heute „Heideleh“. Als Berater fungierte der Vorsitzende des Schützenvereins Husby, Claus Langmaak. Alle Anwesenden trugen sich gegen eine Aufnahmegebühr von 4 D-Mark in die Mitgliederliste ein. „Onkel Hans“ Lund wurde zum ersten und Harro Erichsen zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Schriftführer wurde Klaus Löhn, in das Amt des Kassenwartes wurde Gustav Posewang gewählt.

Das Schießen mit Luftgewehr und Luftpistole wurde an jedem Dienstag ab 20 Uhr im Saal des Gasthofes durchgeführt. Fünfzehn Schuss für 75 Pfennige im Monat waren Pflicht. Wer nicht kam, musste diesen Betrag als Strafgeld entrichten.

Damit die Schützen versichert waren, wurde der Eintritt in den Norddeutschen Schützenbund beschlossen. Die Mitgliedsgebühr hierfür einschließlich Versicherung betrug 1,60 DM pro Schütze und Jahr.

Die Mitgliederzahl entwickelte sich positiv: Zum Ende des Gründungsjahres zählte der Verein 62 Mitglieder.

1958 – 74
Der Verein ent­wickelte in den darauf folgenden Jahren große Aktivitäten. So wurde alljährlich ein Königsschießen durchgeführt und ein Schützenfest veranstaltet. Im Protokoll zur „Generalversammlung“ aus dem Jahr 1965 ist zu lesen: „Zum Schützenfest (..) müsse sich die Jugend ein Mädel mitbringen, andernfalls werde sie mit einem Muck bestraft“. Ab 1969 wurde jähr­lich ein Rosenmontagsball ausgerichtet.

Auf Bezirksebene wurde an zahlreichen Wettkämpfen teilgenommen und gute Platzierungen erreicht. Besonders hervorzuheben sind die Damen, die u.a. mit den hervorragenden Einzelschützinnen Gerda Binding, Edith Erichsen häufig erste Platzierungen in Einzel- und Mannschaftswertungen erzielten. Auch die Herren brauchten sich mit den Schützen Harro Erichsen, Hartwig Lund nicht zu verstecken.
Die Zeit bis Anfang der Siebziger Jahre war die Blütezeit des Vereins im Luftgewehrschießen.

Von 1973 bis zum 01.02.1974 führte Ernst-Jürgen Hatesaul den Vereinsvorsitz. Hans Lund wurde Ehrenvorsitzender und Ehrenmitglied.

1974 – 85
Auf der Jahreshauptversammlung am 01.02.1974 wurde Klaus Löhn zum ersten Vorsitzen­den gewählt. Das Amt des zweiten Vorsitzenden verblieb bei Harro Erichsen. Schriftführer wurde Harro Hatesaul, Karen Lorenzen Kassenwart.

Klaus Löhn engagierte sich sehr für den Schützenverein und das Vereinsleben. Ab 1975 wurde am Wochenende vor jedem Rosenmontag ein Kinderkarneval veranstaltet. (Der im Jahre 1979 wegen der Schneekatastrophe allerdings ausfallen mußte)
Auch wird seit 1975 eine Kinderweihnachtsfeier in Zusammen­arbeit mit den so genannten „grünen Vereinen“ (Jäger, Jagdhornbläser und Schützen­verein) initiiert. Zu diesem Zweck wird von den Vereinsmitgliedern eine Haussammlung durchgeführt. Die großzügigen Spenden ermöglichten das Engagement eines Puppentheater sowie jedem Kind eine große Tüte mit Süßigkeiten und Früchten zu füllen und vom „Weihnachtsmann“ überreichen zu lassen.

Am 08. April 1977 wurde auf einer außerordentlichen Versammlung die Mitgliedsgebühr auf 24 DM im Jahr erhöht. Der Beitrag für Jugendliche bis 18 Jahre beträgt 6 DM.

Weil das Interesse am Schießen mit Luftdruckwaffen stark nachlässt, wird 1981 das Bogenschießen eingeführt. Diese für unsere Region neue Sportart erfreute sich in den kommenden Jahren zunehmender Beliebtheit und verdrängt das Luftgewehrschießen fast völlig in den Hintergrund, so dass sogar über das Einstellen des Schießens mit Luftdruckwaffen diskutiert wird. Hierzu kam es jedoch nicht.

1986 – 91
Nachdem Klaus Löhn auf der Jahreshauptversammlung 1986 erklärte, dass er für den neu zu wählenden Vereinsvorstand nicht wieder zur Verfügung stände und niemand bereit war, den Vorsitz zu übernehmen, wurde in einer außerordentlichen Sitzung am 09. Mai 1986 Peter Pruin gewählt. Zweiter Vorsitzender wurde Hartwig Stahlheuer. Wieder gewählt wurden Birgit Dethlefsen als Schriftführerin und Doris Gresch als Kassenführerin. Klaus Löhn wurde als Dank für 29-jährige hervorragende Vereinsarbeit zum Ehrenmitglied ernannt. 1991 folgte Annelene Sommer im Amt der Schriftführerin Birgit Dethlefsen nach, die selbst aus Jerrishoe fortzog.

Als die Wirtin zum Jahresende 1991 aus Altersgründen Albertsen’s Gasthof aufgab, konnte das Schießen mit Luftdruckwaffen leider nicht mehr durchgeführt werden.

In der Hoffnung, dass zu gegebener Zeit wieder eine Räumlichkeit für das Schießen mit Luftdruckwaffen zur Verfügung stehen würde, wurde  nun einmal im Jahr beim Dachsbau im Jerrishoer Wald das Königsschießen im Freien veranstaltet.

1991 – 94
Das Bogenschießen hingegen gewann weiter an Bedeutung. Interessierte Bogen­schützen aus umliegenden Ortschaften stießen zur hoch aktiven Bogensportgruppe. Für das Training im Sommerhalbjahr wurde nun eine Fläche von ca. 2 ha in einer ehemaligen Kieskuhle von Klaus Thiesen zunächst auf 10 Jahre zum Freund­schaftspreis von 100 DM pro Jahr angepachtet.

Für das Wintertraining wurde die Sporthalle in Kleinjörl gefunden. Auf verschiedenen Turnieren standen Bogenschützen aus Jerrishoe nicht selten auf dem Siegerpodest. Zunehmend erfolgten Teilnahmen an den Kreismeisterschaften im Freien und in der Halle mit Qualifikationen zu den Landesmeisterschaften.

So fand keine Landesmeisterschaft mehr ohne Beteiligung Jerrishoer Schützen statt. Mehrfach wurden hier Meistertitel und vordere Platzierungen errungen. Zu benennen wäre hier Ernst Koch, drei­facher Landesmeister in der Seniorenklasse, der sich 1994, ein Novum in der Vereinsgeschichte, für die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft qualifizierte.

Auf der Jahreshauptversammlung 1992 wurde Dieter Meyer als zweiter Vorsitzender gewählt. Nachdem der Vorsitzende Peter Pruin bereits auf der Jahreshauptver­sammlung 1993 seinen Rücktritt aus dem Vereinsvorsitz angekündigt hat, wurde 1994 mit Regina Monke erstmals eine Frau zur Vorsitzenden des Schützen­vereins gewählt.